Mittwoch, 8. April 2015

Die Welt war untergegangen. Hatte sich verwandelt in einen farbenfrohen Feuerball, sich selbst verzehrend, immer wieder gebärend, um dann, ohne Verbleib, im Nichts zu verschwinden.
Aus dem Nichts heraus entstand, lautlos im leeren Raum, ein dunkler, nahezu schwarzer, runder Körper. Schwach glimmend nahm man im Innern eine pulsierende Lichtquelle wahr, die sich nach und nach ausdehnend, bald den ganzen Körper vereinnahmte. Wie eine Flüssigkeit waberte das Licht mal mehr, mal weniger stark. Im stetigen Rythmus eines schlagenden Herzens pumpte der Körper das Licht weiter hinaus, bis sich feine, sanft leuchtende Wurzeln abzweigten, durch die das Licht wie Blut schwappte. Es entstand ein Geäst, welches sich in alle Richtungen gleichsam ausbreitete, immer feiner, immer struktierter werdend. Ein brummendes Vibrieren ergriff ihn. Seine Hand fuhr langsam an die Brust. Es war ihm, als hörte und spürte er einen gigantischen Bienenschwarm durch sich hindurch fliegen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, wurde aufgeregter, wilder. Schlug gleichsam im Takt des pulsierenden Lichtes. Es dehnte sich aus. Sackte wieder zusammen. Mit jedem Ausdehnen erweiterte sich das Geäst gleichmäßig in alle Richtungen. Immer feiner werdend verdrängte es bald das Schwarze im Innern. Ward nurmehr ein warm leuchtender Ball wogenden Lichts. Flüssige Flammen leckten in eleganten Wirbeln über die Oberfläche, zogen feine, glänzende Fäden hinter sich her, die nach und nach wieder verblassten. Der Körper wuchs fortwährend, dehnte sich unaufhaltsam aus. Gebar weitere glimmende  Körper, die, ebenfalls sich in ihrer Form entfaltend, in Ellipsen um den glühenden Ball routierten. [...]

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