Intermezzo
Wir suchten. Suchten ein Ziel ohne den Anfang gemacht zu haben. Suchten
Brücken zu überqueren, die nicht gebaut worden waren. Folgten Pfaden.
Endeten vor verschlossenen Toren. Hilfesuchend wandten wir uns um.
Wurden vertrieben. Ließen uns treiben. Wussten nicht wohin. Ebneten
Pfade neben denen Anderer. Endeten im Labyrinth fremder Wesen. Lange
blickten wir hinauf. Hinauf zu den Welten so fern. Wollten Eigene
errichten. Wünschten, hofften, sehnten.
Warfen uns in die Luft. Fielen nieder mit Schrammen, die zu Narben
wurden. Versuchten es weiter, gaben nicht auf. Kämpften. Wuchsen.
Standen wieder auf. Langsam spürten wir, spürten wir uns steigern. Die
Fersen, dann die Zehen, wir begannen zu schweben. Höher immer höher.
Weiter immer weiter. Das Vergangene peerlte herab. In sanfter Wucht
durstießen wir die Wolken. Vorsichtig. Bedacht. Ahnungsschwanger. Wir
sahen alles. Wurden empor gehoben. Niedergebettet auf dem Moos des
Himmels. Setzten Fuß auf neuen Welten. Blickten empor. Blickten uns in
die Augen. Verloren uns. Wurden neu geboren. Suchten nicht mehr: fanden.
Bauten nicht: erschufen aus dem Nichts. Ruhten nicht: stiegen weiter
immer weiter. Höher und höher. Lechzten nach Leben. Labten uns an der
Wonne. Liebten den Moment. Keine Pause. Ein Tanz bis zum Ende. Ein Tanz
nur für uns. Kein Blick zurück, kein Blick nach vorn. Dahingleiten auf
der Insel über den Wolken.
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